Donnerstag 29.12.2005
Als erstes steht heute Morgen einmal Downtown auf dem Programm. Und wie schon vor 9 Jahren, wenn du nicht über den Freeway fährst, sondern über die Boulevards, dann hast du auch kein Problem mit dem Verkehr, denn alle wollen auf den Highway oder Freeway und da ist, das sieht man schon von weitem, wieder Stopp and Go. In der Altstadt ist nicht viel los und unser Parkhaus kostet "nur" $ 2,50... pro 15 min...
Da wir gestern keine gute Sicht auf Los Angeles hatten und heute wieder Sonne satt war, haben wir beschlossen noch einmal den Mullholland Drive hochzufahren um ein paar Fotos zu schießen. Oben angekommen, lag L.A. wieder im Smog und man konnte die Umrisse der Skyline nur erahnen. Nun ging es nach Beverly Hills, durch die palmengesäumten Prachtstrassen mit den " kleinen preiswerten Häuschen "... aber schön sind die schon und wir haben eine Menge gesehen.
Den Rodeo Drive Bummel heben wir uns für abends auf, denn das können wir auch bei Dunkelheit machen und fahren jetzt nur mal so mit dem Auto durch.
Wir fahren nach Venice Beach und da brauchen wir Tageslicht und da bin ich sicher, wird es meiner Tochter gefallen. Genauso war es dann auch. Die vielen kleinen Buden und Läden sind wohl gerade für die Jugend ein Leckerbissen und die Preise dort sind wirklich alles andere als hoch. Wir essen dort auf einer Terrasse drei verschiedene leckere Nudelgerichte und nehmen eine Salatplatte in die Mitte für uns drei. Das alles kostet inklusive Getränke, Tax und Tipp US $ 38 und das am Strand von Venice, da kann man nicht meckern!
Wir beobachten die Muskelmänner, Straßenverkäufer und Musikanten. An einer Stelle, direkt am Strandweg, sind drei Wände aufgebaut worden. Sie sind ungefähr 1.80 Meter hoch und 5 Meter lang. Ich sehe einen jungen Mann in "Reggae-Kleidung" wie er eine diese Mauern mit weißer Farbe anstreicht und denke noch so vor mich hin, was das denn wohl soll. Da sehe ich wie andere Jungs und Mädels die anderen Wände mit Graffitis besprühen und halte die Luft an, denn was die da an die Wand bringen ist für mich Kunst, sieht zudem auch noch sehr gut aus und ich staune nicht schlecht, als mir auffällt das die dafür verantwortlichen 3 Fliegen mit einer Klatsche getroffen haben. 1. sie haben eine weitere Venice Beach Attraktion geschaffen (denn die Leute bleiben, wie ich, stehen und sehen sich diese Künstler an).
2. sie geben den jungen Leuten die Möglichkeit sich graffitimässig auszutoben und erreichen 3. damit, dass nicht eigene Hauswände beschmiert werden. Bravo, kann ich da nur sagen, daran sollten sich andere in "anderen Ländern" ruhig einmal ein Beispiel nehmen.
Nach einem herrlichen Strandspaziergang treffen wir uns wieder mit unserer Tochter, die mal auf eigene Faust gebummelt hatte, und fahren zurück nach
Beverly Hills, auf den Spuren von "Pretty Woman", zum Rodeo Drive.
Wir gehen an den Luxusläden der bekannten Flaniermeile vorbei und bleiben immer wieder mal stehen um zu sehen was denn so "In" ist hier im Millionärsviertel.
Wir kommen an einem Geschäft vorbei indem ein großes Schild hängt und auf dem steht " Sell out 50% ". Die Boutique ist gut gefüllt, meine Frauen gehen rein und ich sehe mir das ganze von der Strasse aus an. Plötzlich sehe ich am Eingang eine Schaufensterpuppe die eine wunderschöne Felljacke trägt, so etwas wollte ich immer schon mal haben und ich sehe mir die Jacke am Eingang mal aus der Nähe an. Ich fasse sie auch mal an, denn ich will ja auch mal testen, ob sie denn so schön weich ist, wie sie aussieht. Sie ist noch viel weicher und sie gefällt mir immer besser.
Da ich aber unsere Videokamera in der Hand habe, warte ich am Eingang bis meine Frauen wieder nach draußen kommen, die Kamera halten können und ich mich mal
"um die Jacke kümmern" kann.
Während ich so warte geht eine junge Frau ins Geschäft und beim Reingehen geht der Alarm los. Die junge Frau stutzt kurz, geht dann aber weiter und schaut sich im Laden um. Damit kommt, wie von der
Tarantel gestochen die blonde "Edelverkäuferin" auf mich zu, und fragt mich was los ist. Ich dachte, ich falle tot um, so habe ich mich erschreckt und ich kann ihr gerade noch und in
"meinem" Englisch erklären das der Alarm sich gelöst hat, als die junge Frau den Laden betrat (also, Alarm beim Reingehen!?!) und in diesem Moment kommt die junge Dame und verlässt den
Laden wieder und prompt geht der Alarm (Gott sei Dank) wieder los.
Hocherfreut, über meinen "Freispruch" (also so etwas hätte mir ja auch gerade noch gefehlt) kann ich mich vor Lachen kaum noch halten, denn die alte
Gewitterziege von Edelverkäuferin dreht sich wütend um, reißt die Felljacke (wahrscheinlich hat sie gesehen, das ich die angefasst habe) von der Puppe und wirft sie in den Laden hinter einen Tresen
auf den Boden.
Ich stehe nun da draußen und denke an die Szene mit Pretty Woman und der Verkäuferin (übrigens meine Lieblingsszene) und überlege mir folgenden Plan:
Wenn meine Frauen rauskommen gebe ich ihnen die Kamera und die sollen das von draußen aufnehmen, ich gehe rein und frage die blonde Edelverkäuferin ob sie eine
besonders schöne Jacke in meiner Größe hat und wenn ja, dann ist sie reif. Ich werde eine Show abziehen, die diese alte Schnepfe ihr Leben lang nicht mehr vergessen wird. Ich werde, nachdem ich alles
anprobiert habe, die Felljacke anprobieren und meine Kreditkarte zum Bezahlen aus der Brieftasche nehmen und kurz bevor sie kassieren kann, doch mit der zweiten, meiner goldenen bezahlen wollen, um
dann noch kurz vor Schluss doch noch mein gesamtes Bargeld aus meinem "Brustbeutel" zu holen, um doch in bar zu zahlen wollen, damit sie die Scheine auch sieht, um ihr dann letztlich zu
sagen, ich hätte es mir anders überlegt hätte, und sie könne die Jacke wieder hinter den Tresen auf den Boden schmeißen. Und dann hätte ich noch ganz freundlich gesagt: " have a nice
evening" und wäre gegangen...
Julia Roberts und Richard Gere wären stolz auf mich gewesen!
Aber leider wollten meine Frauen da nicht mitmachen. Ich hätte es zu gerne gemacht und bin heute noch sauer, weil ich mich nicht durchgesetzt habe.
Kommentar meiner Tochter, Beverly Hills und vor allem den Rodeo Drive betreffend: "das gefällt mir nicht, das ist mir zu etepetete, das ist nicht meine Welt, hier muss ich nicht mehr hin.
Sie ist eben meine Tochter und ich bin mal wieder sehr stolz darauf, ihr Vater zu sein!
Zum Hotel:
Hotel Westin at Airport Los Angeles Los Angeles Airport 5400 West Century Boulevard
Tel.: ( 310 ) 216-5858 Fax : ( 310 ) 417-4545
Wir haben über FTI gebucht und 60,- Euro pro Nacht bezahlt (Parken extra 12,- Euro pro Nacht)
Gutes Hotel mit beheizbarem Pool, Whirlpool und Fitness Center
740 Zimmer mit Bad/Dusche, WC, Föhn, Klimaanlage, Telefon, TV, Bügeleisen, Kaffeemaschine, Radiowecker und Safe.
Shuttle zum Flughafen, South Bay Galleria und Manhattan Beach inklusive.
Fazit:
Bei der Abfahrt aus Los Angeles sind wir wieder einer Meinung. Wie heißt es so oft? Entweder du liebst L.A. oder du hasst es. Wir hassen L.A. nicht, uns hat Hollywood diesmal besser gefallen als
1997, denn es kam mir sauberer vor und Venice Beach, der Favorit meiner Tochter, hat uns ebenfalls wieder sehr gut gefallen. Aber das wir L.A. nun lieben würden, das möchte ich nun nicht gerade
sagen.
Los Angeles ist eine Riesenstadt oder besser gesagt ein Gigant unter den Städten dieser Welt. Es gibt viele herrliche Ecken hier und wir haben tolle Sachen gesehen.
Mich stören die reichen Leute nicht, ich schaue mir auch gerne ihre wunderschönen Villen an. Ich bin nicht neidisch. Ich bin zufrieden mit dem was ich habe.
Hier in L.A., da wo die großen Stars leben auf "Teufel komm raus", wo alles glimmert und glämmert, wo eine Party die andere jagt und die Reichen, oder die, die sich dafür ausgeben, sich
gegenseitig noch damit übertrumpfen wollen. Ab und zu war ich doch überrascht, weil ich hier doch auch viele arme Menschen gesehen habe, sehr viele und, für meine Begriffe viel zu viele. Der große
Unterschied fällt hier besonders stark auf.
Das macht mich wütend und wenn ich mir dann überlege, das auch ich eine Menge Geld dafür ausgegeben habe, um mir z. B. die Sterne auf dem Walk of Fame anzusehen, und
US $ 10, für eine Stunde Parkplatz bezahle, während andere nicht einmal das Geld für eine warme Mahlzeit haben, dann muss auch ich mich eigentlich schämen und das macht mich jetzt, während ich diesen
Reisebericht schreibe, doch sehr nachdenklich und auch sehr traurig...
Wir waren während unserer Reise in New York, der größten Stadt und hier in Los Angeles, der zweitgrößten Stadt der USA und ich behaupte von mir, ein guter Autofahrer zu sein. Ich fahre
leidenschaftlich gerne, aber hier und vor allem während des Berufsverkehrs, könnte ich es mir abgewöhnen, denn da macht es wirklich keinen Spaß.
Und wer auch nur das kleinste bisschen Angst davor hat, in einer ihm unbekannten großen Stadt mit dem Auto zu fahren dem rate ich auf jeden Fall davon ab, sein Auto zu benutzen, zumindest während des
Berufsverkehrs sollte er es nicht.
Noch einmal als kleiner Tipp am Rande.
Wenn man nicht die Highways/Freeways und die ganz großen Boulevards nimmt, (denn da fahren die meisten rauf) sondern die kleineren Parallelstraßen, kommt man wesentlich schneller und leichter
voran.
Nachtrag:
Eigentlich wollte ich nie wieder nach L.A. ...
Mittlerweile kenne ich durch zahlreiche Informationen, in unserem Reise durch Amerika Forum, die Stadt viel besser und weiss nun was ich alles versaeumt habe. Bei meinem naechsten Besuch werde ich mir in dieser Stadt eine Woche Zeit lassen...
Ende Tag 13
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Vielen Dank dafür!