Tag 10

Ganz früh geht es los, ein letzter Blick in den Rückspiegel Tschüss Las Vegas, mach's gut, war trotz der vielen Menschen 'ne herrliche Zeit hier bei dir. Ich würde gerne noch mal wiederkommen dürfen.

Wir fahren gen Süden und wollen noch in die Fashion Outlets in Primm. Es ist sehr windig und wird immer schlimmer die halbe Wüste fliegt auf die Interstate, plötzlich sind wir mitten in einer riesigen Staub oder Sandwand ich fahre sofort ganz nach links, auf die äußere Spur, denn da war eben noch keiner. Plötzlich gibt es einen Schlag und ich spüre, etwas hat den Wagen berührt aber ich sehe und höre nichts mehr. Es geht alles so schnell, ich werde wohl langsamer aber ich will auch nicht voll abbremsen denn wenn jemand hinter mir sein sollte, dann knallt es bestimmt. Es sind vielleicht nur Sekunden in denen wir alle drei gemeinsam die Luft anhalten aber Sekunden können manchmal ewig dauern, es kommt einem zu mindest so vor.

Genauso schnell, wie die Staubwand da war, ist sie auch wieder verschwunden bzw. sind wir durchgefahren. Wie schon vermutet, sind alle nach rechts gefahren, ich war mal wieder der einzige auf der linken Seite. Ich greife in meine Hosentasche und nehme meine Christopherusplakette ganz fest in die Hand. Sie ist ein Geschenk meiner Oma zu meinem ersten VW-Käfer (26.03.1970) und seit diesem Tage hat sie mich bei jeder Fahrt und auf jede Reise begleitet und mehr als einmal habe ich sie ganz fest gedrückt. Der Glaube kann wirklich Berge versetzen. An Zufälle glaube ich schon lange nicht mehr.

Mittlerweile glaube ich auch zu wissen, was das denn für ein Schlag war der uns so erschreckt hat, immer wieder fliegen, verursacht durch den starken Wind, diese "Wüsten-Dornbüsche" auf die Interstate und da sind manchmal sehr große dabei. Beim Stopp am Outlet Center bestätigt sich meine Vermutung denn zwischen Stoßstange und Motorhaube hängen noch die Reste, mal wieder Glück gehabt!?!

In diesen Fashion Outlets werden wir schnell fündig und die Preise sind bisher die Besten. Das ist ja wie im Schlaraffenland ich kaufe normalerweise nur ganz selten Markenware, für mich müssen Kleidungsstücke aus gutem Material sein und sie müssen mir gefallen, wenn dann der Preis auch noch stimmt, ist mir egal welcher Name drauf steht. Wir trennen uns und jeder sucht seine Favoriten, so verlieren wir keine Zeit und dann gehen wir alle gemeinsam und holen das Ausgesuchte ab, denn ich habe von Meier's Weltreisen zusammen mit dem Hotelvoucher für's Flamingo eine "Vip Gold Card" erhalten die noch einmal für einen Nachlass auf die ohnehin schon niedrigen Preise sorgen soll. Wieder so ein Trick, die Leute anzulocken, dachte ich, aber siehe da es gibt noch einmal kräftigen Rabatt. Ich verliebe mich in die Artikel von Tommy Hilfiger und schlage dort richtig zu. Neben den ohnehin schon super niedrigen Preisen (dafür kriegst du bei uns in Spanien nicht einmal Noname Ware) erhalte ich, wegen meiner "Vip Gold Card" noch einmal 25% Preisnachlass. Danke Meier's Weltreisen!

Auch meine Frau und unsere Tochter sind fündig geworden und so fahren wir alle glücklich und gutgelaunt weiter auf dem Weg nach Palm Springs.

Dieser Stopp hat sich wirklich gelohnt!

Erstmal wird nun wieder voll getankt, noch schnell eine CD mit Oldies eingelegt und ab geht's, wieder auf die Interstate und kurz darauf verlassen wir Nevada und sind nun in California.

Auf der CD suche ich das Lied California Dreaming von den Mamas & the Papas aus den 60er Jahren, mein Californischer Traum (die Golden Gate Bridge in San Francisco) rückt immer näher, kurz danach läuft von der gleichen Gruppe das Stück Monday, Monday...

Heute ist Montag...

Immer noch rätseln wir darüber, wie denn solche Outlet Center Preise zustande kommen. Wenn ich mir nur einmal überlege das bei uns eine Tommy Hilfiger Hose 99,--Euro kostet und ich im Fashion Outlet Center 24.99$ (minus 25% Rabatt, plus 7,75% Tax ) umgerechnet 17,--Euro, für ein Hemd bei uns 69,--Euro im Center ebenfalls 17,--Euro und ein Pullover, der bei uns 90,--Euro kostet im Center 19.99$ umgerechnet netto 13,80Euro bezahle, dann verstehe ich gar nichts mehr. Aber, muss ich ja auch nicht verstehen und mir kann's ohnehin nur recht sein.

Man sollte tatsächlich einmal überlegen sich dort für ein ganzes Jahr einzukleiden und mit dem Eingesparten seinen Urlaub finanzieren.

In Victorville fahren wir von der Interstate runter, es ist Mittag und einkaufen macht hungrig. Hier gibt es eine Anlage in der man zwischen allen möglichen bekannten Hamburger, Pizza, China und sonstigen Cafes und Restaurants aussuchen kann, wir entscheiden uns für ein Grill Restaurant mit dem schönen Namen "Applebee's".
Irgendwie kommt mir der Name bekannt vor und es dauert nicht lange und ich weiß woher.
Ich denke an die 60er Jahre und pfeife den damaligen Gassenhauer (heute wäre das ein Mega Hit) Dear Missis Applebee... von David Garrick.

Wir betreten das Restaurant und staunen nicht schlecht als wir die Inneneinrichtung sehen, alles in massivem Holz (ich habe daran geklopft, weil ich das erst nicht glauben wollte) Von der Platzanweiserin bis zu den Kellnerinnen, alle sind superfreundlich, es ist sauber und irgendwie einladend und nicht diese Ruck zuck Atmosphäre eines Mc Dingsda.

Der Laden ist rammelvoll und die nette Dame am Empfang sagt uns, dass wir etwa 15 Minuten warten müssten. That's not a Problem, versuche ich's mal wieder in englisch (mit deutsch/spanischem Akzent) und sie hat mich anscheinend nicht verstanden, denn nach 2 Minuten haben wir einen Tisch.

Aber Hallo (!), da schlägst du die Speisekarte auf, hast noch keinen Preis gesehen aber bei den spitzenmäßig gemachten Fotos von angerichteten Tellern mit , Steaks, Salaten, Gemüse und was weiß ich noch alles, läuft einem förmlich das Wasser im Munde zusammen. Schon alleine wegen der Gestaltung der Speisekarte haben die dafür Verantwortlichen einen Preis verdient.

Die Preise sind normal, Tellergerichte so um die 9 – 12 $ Salate und Vorspeisen 4-8$ das teuerste auf der Karte 15.99$ waren die Baby Ripps, gegrillt und mit Honig überzogen mit Beilagen hmmm einfach köstlich!
Wenn ihr also einmal ein Applebee's seht, (ich habe während der ganzen Reise nur 2 gefunden) dann haltet mal an, geht mal rein und schaut mal in die Speisekarte, ich wette mit euch, dass ihr euch hinsetzt.

Es geht weiter, Richtung Palm Springs und dann glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen, gerade noch strahlender Sonnenschein und plötzlich schwarze Wolken, die ersten großen Regentropfen klopfen an die Frontscheibe, sollte uns jetzt unser Wetterglück verlassen? Ich muss nicht einmal den Scheibenwischer einschalten, denn es waren vielleicht 20 dicke Tropfen, mehr nicht, Gott sei Dank! In der Ferne wird es schon wieder hell.

Über San Bernadino, auf unserer CD läuft gerade das Stück Yellow River von Christy (die gleiche Gruppe hatte auch einen Hit mit dem Lied "San Bernadino" aber das ist auf der anderen CD, geht's und dann kommt zum ersten Mal das Schild mit der Aufschrift Palm Springs. Der Verkehr wird ein wenig stärker um San Bernadino aber dann ist auch schon wieder alles wie gehabt. Apfelsinenbäume säumen die Interstate und es werden immer mehr und je näher wir an Palm Springs herankommen um so mehr Windräder sehen wir 50, 100, 200 es werden immer mehr, ich glaube, das geht schon bis an die Tausend. Man setzt dort also auf Windenergie, das ist ja interessant. Links von uns, die Bernadino Mountens und rechts ist alles flach und hier liegt Palm Springs, wir sind angekommen.

Wir haben das Hotel Wyndham Palm Springs gebucht, 888 E Tahquitz Canyon Way, ganz schnell und einfach zu finden und nachdem wir eingecheckt haben, noch ne kleine Runde gedreht. Palm Springs ist noch weihnachtlich geschmückt und sieht in seinem Lichterglanz fantastisch aus. Eine kleine Rundfahrt durch das abendliche Palm Springs führt uns an zahlreichen Golfhotels mit eigenem Golfplatz vorbei. Bei uns zuhause gibt es ganz in der Nähe einen Golfplatz auf dem wir diesen Sport erlernt haben. Auf diese Anlagen, es soll hier über 100 Golfplätze geben, sind wir schon sehr gespannt.

Wir bummeln noch ein wenig durch die Stadt und fahren dann, nach dem Abendessen zurück zum Hotel.

Ende Tag 10

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