Das Jahr fängt für mich trotz des Regens sehr gut an...
Tag 16: Sonntag 01.01.2006:
Und dieser Tag fängt mit einem sehr guten Frühstück am Buffet im Hyatt an. Na, das war aber mit Abstand das beste "inklusive" Frühstück während dieser
Reise.
Gestern beim Check In hat der Rezeptionist schon grosse Augen gemacht aber ich hatte ÜF gebucht und auf meinem Voucher stand auch incl. Frühstück. Bezahlt haben wir für die eine, allerdings die
Sylvesternacht 108,--Euro und nicht nur das Frühstück, sondern auch das Parken war im Preis enthalten. Darüber hinaus haben wir noch einen Gutschein über $ 10,- für den Souvenirshop erhalten und
den haben wir natürlich eingelöst.
Wir hatten ein Zimmer mit Blick auf Loch 15 vom "Del Monte Golf Course", das Hotel war gut und die Betten waren die Besten unserer gesamten Reise.
Leider regnet es heute Morgen wieder und wir fahren mit unserem Wagen zunächst zur Fishermans Wharf. Bei dem schlechten Wetter ist fast keiner unterwegs oder haben die alle einen Kater von Sylvesterabend? Egal, wir lassen uns von den Regentropfen nicht aus der Ruhe bringen, obwohl auch Monterey ist bei Sonnenschein viel, viel schöner. Schade, aber da können wir nichts dran ändern, wir fahren auch so über "die Strasse der Ölsardinen", der Cannery Row...
vom Besuch des Monterey Bay Aquarium hat uns ein Bekannter abgeraten, wir sind allerdings auch sehr verwöhnt, denn wir haben, bei uns zu Hause, in Barcelona eines der schönsten Aquarien der Welt, aber der Ocean View Boulevard ist auch trotz des Regens schön und den Sunset Drive mit dem Lover’s Point, wo wir sogar einmal kurz, weil Regenpause, aussteigen und ein paar Bilder machen konnten, ebenfalls.
über den Seventeen Mile Drive sind wir nicht gefahren, das haben wir 1997 gemacht und da, frage ich mich heute noch, warum man dafür Eintritt zahlen muss? Obwohl sieben schöne Golfplätze in dieser 17 Meilenzone liegen würde ich kein zweites Mal dafür bezahlen, nicht einmal bei Sonnenschein.
Es macht keinen Sinn mehr es regnet und regnet und ein Blick zum Himmel verspricht keine Besserung, also fahren wir in Richtung San Francisco und weil das Wetter nicht zu ändern ist gönnen wir uns in Gilroy noch etwas besonderes. Die Geschäfte im Outlet Center sind zwar geschlossen aber es gibt dort ein gutes und preiswertes Restaurant mit hervorragender typisch amerikanischer Küche. Wir haben das zweite Applebee's gefunden du jetzt esse ich die besten Honey BBQ Baby Backs meines Lebens (immerhin bin ich schon fast 54). Die brauchst du nur anzusehen, und das Fleisch fällt von den Knochen. Hmmmmmm himmlisch!'
Es geht weiter, wir bleiben auf der 101, wir fahren vorbei am International Airport SFO und wenig später, noch bevor ich ins Hotel fahre... jetzt steht die Uhr bei 0 und...
...endlich sehe ich sie wieder, die für mich, schönste Brücke der Welt.
Die Golden Gate Bridge.
Ich bin wieder da! Bin angekommen! Endlich bin ich am Ziel meiner Reise!
Sonntag 01.01.2006 17:42 Uhr... One Moment in Time...
Majestätisch, erhaben, gigantisch steht sie vor mir, es ist unmöglich für mich zu beschreiben was ich in diesem Moment empfinde und als dann am Anfang der Brücke Whitney Housten "One Moment in Time" singt können meine Augen die Strasse ohnehin nur noch schemenhaft erkennen.
Es ist ganz genau so wie beim ersten Mal 1997 es war der Nachmittag des 29. März, Ostersamstag und wir sind an der Drehscheibe, unten an der Powell Street in die Cable Car eingestiegen und ich habe ganz vorne rechts als erster aussen gestanden und wusste nicht einmal, das es für einen Rechtshänder, wenn er filmen will, der beste Platz ist. Wir sind dann rauf und wieder runter gefahren bis zur Bucht und dann an die Fishermans Wharf gegangen und ich wusste nicht, ob denn nun die Golden Gate Bridge rechts oder links, von der Wharf aus gesehen, liegt.
Ich weiss noch und sehe es vor mir, als wäre es erst gestern gewesen, das langsam die Sonne hinter der Brücke unterging als ich sie endlich sah und keine Wolke am Himmel stand (ich hatte bis dahin immer nur gehört das die Golden Gate immer im Nebel liegt) und damals war sie ganz ohne Nebel zu sehen und dann die dahinter untergehende Sonne. Da gibt es doch die Strasse, die bis zur Kaimaer am Maritimpark führt und da bin ich damals, mit dem Fotoapparat um den Hals und der Videokamera in der Hand hingelaufen weil die Sonne unterging und ich dachte, das ich so ein Bild nie wieder vor die Linsen kriegen würde. Meine Frau lacht heute noch wenn sie davon erzählt, wie sie mich auf einmal laufen sah.
Das alles läuft jetzt, in Sekunden vor meinem geistigen Auge ab und genau wie damals kann ich die Videokamera nicht ruhig halten weil ich so zittere. 1997 habe ich sie auf die Kaimauer gestellt und sie einfach laufen lassen und mit der Fotokamera einen ganzen 36er Film "verknipst" (damals dachte ich noch nicht an Digital).
Heute halte ich mit der Linken das Lenkrad und in der rechten Hand halte ich zitternd die Videokamera.
One Moment in Time singt Whitney und ich fühle es, es ist wieder einer dieser Momente, einer dieser Meilensteine, wieder ein Highlight in meinem Leben, so wie damals, es hat sich nichts an meinen Gefühlen geändert.
Es ist wirklich nur ein Moment in der Zeit, ein Moment in meinem Leben, aber was für ein Moment!
...und da sehe ich ihn wieder, den Fleck auf dem Türrahmen im Krankenhaus, als die Golden Gate Bridge für mich weiter entfernt war als der Mond. Jetzt bin ich wieder hier, mein Traum ist war geworden und ich Danke Gott das ich diesen Traum nun schon zum zweiten Mal träumen darf...
Wenn mich einmal jemand fragen sollte, wie lang die Golden Gate Bridge denn sei, dann habe ich eine neue Antwort. Sie ist bei normalem Sonntagabendverkehr genau so lang wie Whitney
Huston benötigt ihren Hit "One Moment in Time" zu singen vom Anfang der Brücke bis zum Parkplatz rechts nach der Brücke, es sind genau 4Minuten und 45Sekunden also 285 traumhaft schöne Sekunden
lang.
Auf dem Parkplatz angekommen ist das Letzte was Whitney singt "I'll will be free" ich steige aus, es hat aufgehört zu regnen aber es hätte auch jetzt schneien dürfen, es hätte mich mit Sicherheit nicht gestört. Ich gehe ganz langsam auf die grosse, dicke Steinmauer zu, ich bin jetzt ganz ruhig, es ist dunkel geworden ich sehe in der Dunkelheit die Golden Gate Bridge vor mir und
ich fühle mich sauwohl, ich fühle mich frei!
Ich bin einfach glücklich und das ist ganz einfach ein supergeiles Gefühl!
Eigentlich ist das ja schon ein wenig verrückt. Da träume ich nun schon seit der "Hippiezeit", seit den 60er Jahren, davon einmal die Golden Gate Bridge aus der Nähe zu sehen und als Junge habe
ich mir damals immer vorgestellt wie es denn wohl wäre wenn ich dann mit Blumen in den Haaren über die Brücke gehen würde.
Und jetzt?
Jetzt stehe ich vor dieser wunderschönen Golden Gate Bridge, die Hippiezeit ist längst vorbei, Blumen gibt es immer noch, nur, nun habe ich keine Haare mehr um die Blumen hinein zu stecken. Aber
was soll's, in meinem Herzen bin ich jung geblieben und immer noch ein Hippie und eine gute Freundin sagte mir, als ich ihr das erzählt habe:
"Du kommst sicher noch einmal nach San Francisco und beim nächsten Mal binde ich dir einen Blumenkranz und den nimmst du dann einfach mit."
Wir haben gut darüber gelacht, aber so werde ich es machen... wirr fahren durch das abendliche San Francisco und ich finde den Weg zu unserem Hotel ganz
einfach, ich war ja schliesslich schon einmal hier und habe das Gefühl ich war nie fort.
Wir wohnen im Best Western Americania.
An der Rezeption des Hotels empfängt man uns freundlich, es arbeiten zwei junge Frauen dort und im Handumdrehen ist unser Check In gemacht.
Wir erhalten, ohne zu fragen, jede Menge Informationsmaterial und Gutscheine für alles Mögliche. Donnerwetter, die sind aber freundlich hier!
Unser Zimmer ist okay und für uns drei gross genug. Für mich das Wichtigste, es muss sauber sein und im Gegensatz zu einem anderen Bericht, den ich über dieses Hotel las, kann ich nur sagen, das
es im Hotel Best Western Americania, vom Parkhaus angefangen, über die Rezeption, die Bar, das Restaurant, die Aufzuege, die Flure und vor allem unser Zimmer "Picobello" sauber war und die Betten
sind auch in Ordnung. Heizung bzw. Klimaanlage funktioniert, also alles bestens. Wir bringen unsere Koffer alle hoch, denn im Auto will ich nichts liegenlassen, denn wenn wir mal umherfahren, dann
will ich nicht immer besorgt sein müssen.
Nachdem wir nun alles in unser Zimmer gebracht haben essen wir noch im Hotel. Unsere Tochter will sich ein wenig ausruhen und bleibt im Zimmer und sieht fern. Meine Frau und ich
machen noch einen kleinen Spaziergang vor dem Schlafengehen. Wir haben 1997 im San Francisco Marriott gewohnt, das ist hier ganz in der Nähe und da gibt es ganz oben im 39sten Stockwerk eine Bar mit
dem Namen "The View" und da will ich hin, weniger um etwas zu trinken, sondern vielmehr um mir "meine" Stadt bei Nacht von oben anzusehen, denn von hieraus hat man einen fantastischen Blick vor allem
auf die Oakland Bay Bridge, die nun beleucht et vor uns liegt.
Alles in allem hat es heute einen halben Tag geregnet aber was macht das schon aus. Für Morgen ist wieder schlechtes Wetter gemeldet. Nun gut, dann ziehen wir eben die Regenanzüge an. Wie gut, das
man Golf auch bei Regen spielen kann und so gehört ein Regenanzug bei uns zur Ausrüstung.
Ausserdem:
"Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung!"
Mal sehen wie's morgen wird, mir ist's egal, ich bin wieder hier, ich bin in San Francisco und heute schlafe ich glücklich ein und träume von "meiner" Brücke!
Ende Tag 16
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