New Orleans und der Mississippi-Schaufelraddampfer "Creole Queen"
Donnerstag, 10.04.1997
Wer nicht das Cafe Du Monde besucht hat, der war auch nicht in New Orleans, so habe ich es irgendwo einmal gelesen. Nun sind wir hier und bestellen uns, weil es typisch ist, ein paar frische Beignets, das sind, so die Übersetzung, French Doughnuts. Es ist irgendwie in Fett gebackenes und ich würde sagen es schmeckt wie ganz flache, harte Berliner, ohne Marmeladenfüllung, dafür aber mit einer "Überdosis" Puderzucker. Ich mag's gerne süß, aber das ist nun gar nichts für mich. Hinzu kommt noch ein unhöflicher, unsympathischer Kellner und so fängt dieser Tag für mich so an, wie der gestrige aufgehört hat. New Orleans bringt mir wohl kein Glück.!?
Zuviel Puderzucker aber andere Länder andere Mengen.......
Ein Trompeter spielt gleich nebenan und er spielt gut!
Wir gehen zurück zum Schiffsanleger und schauen uns unseren Mississippi-Schaufelraddampfer einmal aus der Nähe an.
Dieser Dampfer hat auch schon so einiges an Jahren auf dem Buckel und man sieht es ihm an allen Ecken deutlich an. Hier soll jetzt gleich unsere "idyllische Mississippi-Schaufelraddampfer-Fahrt mit typischer Dixieland Musik an Bord" beginnen, aber noch sind nicht einmal 20 Passagiere an Bord. Haben wir uns in der Zeit geirrt?
Kurze Zeit später fährt das Schiff tatsächlich los und die Band, Trompete, Bas und Banjo fängt an zu spielen. Sie spielen nicht besonders gut und viel Lust haben sie auch nicht,
allerdings ist das bei nicht einmal 20 Passagieren von denen neben mir vielleicht noch zwei andere zuhören, auch keine dankbare Aufgabe, nur wir sind da und wir haben ja schließlich keine Schuld
daran, dass wir nur so wenige sind.
Der Dampfer fährt ein Stück Flussaufwärts und wir legen irgendwo auf der anderen Seite an und es heißt von Bord gehen zur Besichtigung. Das war gar nicht so vorgesehen aber was soll's, mal
sehen.
Unser Ranger, hübsch und sehr freundlich, leider haben wir fast nichts verstanden... Wir werden empfangen von einem weiblichen Ranger und die junge Frau erklärt irgendetwas. Ich verstehe nur Bahnhof und nehme an, das sich dort vor vielen Jahren einmal eine Schlacht zugetragen hat und das man hier wohl so eine Art Museumsstätte eingerichtet hat.
Wir schauen uns dort alles an und nutzen die Zeit zu einem kleinen Spaziergang und ein wenig komme ich mir vor, wie in dem Film "Vom Winde verweht".
Es geht zurück aufs Schiff und wir fahren zurück. Unterwegs sehe ich immer mehrere miteinander verbundene Lastkähne die von "Schiebebooten" Flussabwärts geschoben werden und zu meinem großen Erstaunen sind das oft 20 oder noch mehr Kähne die von so einem Boot bewegt werden.
Das schönste an der Schiffsfahrt ist der Blick auf die Skyline von New Orleans. Was mir immer wieder auffällt ist das schmutzige Flusswasser und wenn ich das mit dem vom Rhein und der Mosel vergleichen soll würde, dann könnte man annehmen, das in diesen Flüssen Trinkwasser fließt.
"Wenn das Wasser vom Rhein goldner Wein wär', wär' das Wasser vom Mississippi wohl Kakao"
Wir sind wieder an Land und gehen zunächst zum French Market. Obst und Gemüse in allen Kategorien und Sorten, dazu noch Kleidung und irgendwie auch ein wenig Flohmarkt und für alle ist etwas dabei.
Danach wollen wir uns einmal Ansehen ob es im French Quarter denn bei Tageslicht schöner ist als bei Nacht. Na, das gefällt mir doch nun schon viel besser. Kleine Läden die ich wirklich noch als "Tante Emma Läden" bezeichnen würde und wunderschöne Häuser und die Schmiedeeisernen Balkongitter sind das Größte.
Ich glaube das diese Arbeit von heutigen Schmieden nur noch ganz selten oder überhaupt nicht mehr gemacht werden könnte, auf jeden Fall aber heute eigentlich wohl unbezahlbar ist, denn so etwas können Maschinen nicht fabrizieren, so etwas kann nur von Hand gemacht werden und um das zu können, da muss man schon ein Künstler sein.
Einige Innenhöfe sind wieder mit denen die in Spanien typisch sind zu vergleichen. Wir erreichen den Jackson Square und sehen jetzt doch ein wenig mehr das New Orleans, so wie ich mir vorgestellt habe.
Wir sehen die St. Louis Kathedrale und in der Nähe einige Straßen-Musiker. Da kommt doch gleich ein wenig Freude auf und unser letzter Tag hier in New Orleans ist dann doch noch besser zu Ende gegangen als gedacht.
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